Die Mittelmeerdiät gilt als eine der gesündesten Ernährungsformen, welche zu einem langen Leben und einer verbesserten Herz-Kreislauf-Gesundheit führt. Die fleischarme Ernährungsform setzt durchaus auf Fette aus Ölen, sodass sie nach vielen unter Sportlern beliebten Diäten eigentlich nicht empfehlenswert ist. Doch lässt sich das so pauschal sagen? Wie geeignet ist also die auch als Kreta-Diät bekannte Ernährungsweise für Sportler?

Was ist die Kreta-Diät?

Kreta Diät: Die Einwohner der griechischen Insel Kreta wissen wie sie sich gesund halten.

Als Mittelmeerdiät wird das allgemeine Ernährungsverhalten bezeichnet, welches im mediterranen Raum zu finden ist. Es handelt sich also weniger um eine eigentliche Diät, als eine Ernährungsgewohnheit, die zu einem festen und dauerhaften Bestandteil der eigenen Lebensweise wird. Bekanntheit erlangte die Mittelmeerdiät durch den Ernährungswissenschaftler Ancel Keys, welcher in den 1950er und 1960er Jahren die Ernährungsweisen sieben verschiedener Länder untersuchte und diese mit bestimmten Krankheitswahrscheinlichkeiten verglich („Sieben-Länder-Studie“). Die Einwohner der griechischen Insel Kreta wiesen dabei die geringste Krankheitsprävalenz auf, weshalb die Ernährungsform heute auch als Kreta-Diät bekannt ist. Die Fettquellen der Griechen und Kreter waren überwiegend Olivenöl und Nüsse; Fleisch war wegen der wirtschaftlichen Gegebenheiten nur begrenzt verfügbar.

Was sind die Bestandteile der mediterranen Ernährungsweise?

Ein sehr großer Bestandteil der Ernährung im Mittelmeerraum sind Weizenprodukte, Hülsenfrüchte sowie viel Obst und Gemüse. Die Produkte werden zumeist fettarm gegart oder roh verzehrt, sodass diese keine zu hohe Energiedichte aufweisen. Prinzipiell ist diese Form der Ernährung auch für Sportler und Läufer interessant. Kohlenhydrate werden durch Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln aufgenommen. Diese Bestandteile sind vor allem vor dem Training wichtig. Eiweißreiches Geflügel oder Fisch wird am besten nach dem Training schonend in Olivenöl zubereitet. Salate und Obst runden zusammen mit Nüssen die typische Mittelmeerdiät ab. Übrigens: Alkohol wird in Form von einem Glas Wein nicht ausgeschlossen.

Feta, Oliven, Tomaten und Zwiebeln … Der griechische Bauernsalat ist eine Klassiker der griechischen Küche.

Der Klassiker: Griechischer Bauernsalat

Der Bauernsalat, auf Griechisch Choriátiki, ist einer der Klassiker der gesunden Küche Griechenlands. Er eignet sich als Vor-, aber auch als Hauptspeise und ist schnell und einfach zubereitet.

Zutaten:

  • 4 große, reife Tomaten
  • 1 (gern rote) Zwiebel
  • 1 Gurke
  • ½ Tasse schwarze (reife) Oliven
  • 1 Scheibe Fetakäse
  • Olivenöl
  • Essig
  • Salz
  • Oregano

Zubereitung:

Zunächst die Tomaten sowie die Gurke waschen und grob würfeln. Dann die Zwiebel schälen und in Scheiben geschnitten hinzugeben. Im Anschluss alles zusammen mit den Oliven, dem Olivenöl, Salz und sehr wenigen Tropfen Essig vermengen. Auf den abgeschmeckten griechischen Bauernsalat wird der Fetakäse gelegt, mit etwas Oregano bestreut und nochmals mit wenigen Spritzern Olivenöl beträufelt.

Auf der Insel Kreta wird dieser Salat gern mit gekochten Kartoffeln und/oder Paximádi serviert, welche untergehoben sind. Paximádi ist etwa als griechischer Zwieback zu sehen und auch in Deutschland im griechischen Supermarkt erhältlich. Diesen sollte man zunächst mit ein paar Tropfen Wasser beträufeln, damit er angenehmer zu kauen ist. Somit erhält der Salat eine Kohlenhydratkomponente. Häufig werden auch gekochte Eier, Kapern oder getrocknete Tomaten sowie glatte Petersilie hinzugegeben, welche das Grundrezept verfeinern.

Ist die hohe Aufnahme von Fett ein Problem?

Öle und Fette sind als Lösungsmittel für viele Vitamine unerlässlich und fester Bestandteil unserer Zellmembranen.

Die Kreta-Diät ist nicht fettarm, weshalb manch einer ihr die Fitness-Tauglichkeit absprechen wird. Jedoch kommt es hier auf die Art des Fettes an. Während in Ancel Keys Studie die Bewohner vieler Länder ihre hauptsächlichen Fettquellen in tierischen Produkten hatten, nahmen die Kreter ihr hochwertiges Olivenöl als Energielieferant. Anstelle von viel Fleisch wurden eher Meeresfrüchte und Fisch mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren serviert. Ab und zu gab es natürlich auch Käse oder andere Milchprodukte. Die Mengen lagen allerdings auf einem weit niedrigeren Niveau als beispielsweise in Mittel-, Nordeuropa oder den USA. Außerdem sind Öle und Fette als Lösungsmittel für viele Vitamine unerlässlich und fester Bestandteil unserer Zellmembranen.

Was sind die gesundheitlich-positiven Wirkungen der Mittelmeerdiät?

Verschiedene Studien haben sich mit dem Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Ernährung beschäftigt. Dabei wurde die Auswirkung des für den Mittelmeerraum typischen Speiseplans auf die körperliche anscheinend höhere Gesundheit der Bewohner untersucht. Seitdem gilt die Kreta-Diät als der Inbegriff der über die Essgewohnheiten möglichen Präventivmaßnahmen zur Herzinfarktvorbeugung. In Untersuchungen konnte schon nach wenigen Monaten ein weit geringeres Auftreten von Herzinfarkten festgestellt werden, nachdem eine Ernährungsumstellung erfolgte, was spätestens die Lyoner Herz-Studie (englisch) bestätigte. Dieser Effekt gilt auch im höheren Alter und nach ersten Problemen als wirksam, weshalb eine Änderung der eigenen Ernährung nie zu spät ist. Die Kreta-Diät hat einen günstigen Einfluss auf den Cholesterinspiegel und auch das Risiko von Krebserkrankungen erscheint aller Erkenntnis nach zu sinken. Weitere positive Wirkungen sind für Diabeteserkrankungen und Alzheimer zu beobachten.

Wie sich die Kreta-Diät für den Sport eignet

Generell ist die Kreta-Diät eine Mischernährung, die dauerhaft möglich ist. Dabei sollte vor allem der Öl-Verzehr auf ein verträgliches Maß geregelt werden, egal ob Olivenöl oder ein anderes Öl verwendet wird. Prinzipiell ist kaltgepresstes, natives Olivenöl zu bevorzugen. Für den Sport ist der hohe Fischverzehr von Vorteil, um genügend Eiweiß und hochwertige Fettsäuren zuzuführen. Auch die Verwendung von Hülsenfrüchten stellt eine beachtliche Menge an hochwertigen Eiweißen bereit. Die Kohlenhydrate in Nudeln gelten unter Sportlern einiger Sportarten zwar als gewisses Tabu, sind für Viele jedoch recht nützlich. Als primärer Brennstoff helfen Kohlenhydrate gut um mit genügend Kraft durch den Tag zu kommen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass komplexe Kohlenhydrate wie in Vollkornnudeln oder Kartoffeln zu sich genommen werden. Wer viel läuft, sei es beim Joggen oder bei einer bewegungsintensiven Teamsportart, kann am Tag vor besonders anstrengenden Einheiten zusätzliche Kohlenhydrate zu sich nehmen. Direkt vor dem Sport empfehlen sich auch Früchte. Nach dem Sport helfen Proteine den Muskelapparat aufzubauen. Neben der gezielten Zuführung von diesen Bausteinen kann die Mittelmeerdiät unter genauerer Betrachtung durchaus als passend für (Ausdauer-)Sportler bezeichnet werden.

Die Lebensmittel werden teilweise in verschiedenen Mengen verwendet und Speisepläne können sich nach persönlicher Präferenz und Region unterscheiden. Auch in den Ernährungswissenschaften existieren verschiedene Mittelmeerdiäten, welche je nach Zielsetzung von einer normalen Alltagsernährung bis zur Gewichtsreduktion verwendet werden.