Mitte der 1990er Jahre dominierte Nike den Markt der Sportartikelhersteller. Aus diesem Grund startete der Deutsche Sportartikelhersteller Adidas Salomon AG eine groß angelegte Werbeoffensive. Ziel war es, die Wahrnehmung der Marke und das Image zu steigern sowie Umsätze zu erhöhen. Das Unternehmen verlagerte die Produktion nach Asien zu Herstellungskosten zu senken, gebildet High-Visibility- Allianzen mit Sportorganisationen und Athleten (inklusive Sponsoring der New York Yankees Baseball-Team ab 1997) , kaufte die Französisch Firma Salomon SA ( Hersteller von Golf, ski- und Fahrrad -Ausrüstung) im Jahr 1997 , und pumpte weitere Mittel in seine bescheidene Marketing-Budget. In der Hoffnung, den Verkauf seines Laufzubehörs in den USA zu erhöhen, veröffentlichte Adidas eine provokative Kampagne mit dem Titel ''Runners- Yeah, we´re different".

Beauftragt wurde dafür die Werbeagentur Leagas Delaney (San Francisco) und wurde gleichzeitig mit 1 Milionen US Dollar ausgestattet. Auf ganzseitigen und zweiseitigen Anzeigen in Fachzeitschriften wie beispielsweise Runners World und Runners Time, wurden eine Reihe von Printanzeigen veröffentlicht die eher ungewöhnlich waren aber typische Gewohnheiten von engagierten Läufern zeigten. So zeigt eine Printanzeige, wie Läufer die Innenseite der Oberschenkel und Arme mit Vaseline einreiben, um Scheuerstellen zu verhindern. Der Creative Director Sean Ehringer sagte dazu:

‘‘[adidas] wanted to do a brand focus campaign that gave them some running credentials, and the way we decided to do that was to let runners know that we understand them . . . Runners have their own kind of weird way of doing things, so there’s a lot of things to talk about there.’’

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Der einzige Text in der Anzeige war das Adidas Logo in einer Ecke und der Slogan in einem anderen. Die ''Runners- Yeah, we´re different" Kampagne erzeugt viel Interesse und Diskussion unter den Läufern und endete im Jahr 2000. In der Folge, stieg der US-Umsatz von Adidas im Jahr 1997 um 68 Prozent auf 1,59 Milliarden US Dollar und in beim Laufzubehör um 50 Prozent. Zudem erreichte Adidas im letzten Jahr der Kampagne den höchsten Bekanntheitsgrad in der Firmengeschichte. Seht euch nun im folgenden ausgewählte Bilder der erfolgreichen Printkampagne an, die vor allem durch provokante Bilder sowie eine ehrliche und direkte Ansprache hervorsticht.

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läufer im Park

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läufer zieht sich um

 

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Arztzimmer

 

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Dehnübung in einer Bank

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Cable Car

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Cable Car

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läufer klebt sich die Brustwarzen ab

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Nase schnäutzen

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läuferin geht auf die Toilette

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läuferin im Park mit Baby

Adidas Werbekampagne: Runners. Yeah, we are different - Läufer reiben sich mit Vaseline ein

 

Werbeagentur: Leagas Delaney, San Francisco, CA
Creative Director: Harry Cocciolo, Sean Ehringer

Art Director: David Ayriss, Peter Nicholson

Copywriter: Steve Morris, Scott Wild

Photographers: Eugene Richards, William Howard

Quelle: http://thisisnotadvertising.wordpress.com/2012/01/11/adidas-runners-yeah-were-different-the-most-truthful-ad-campaigns/