Runkeeper gehört zu den erfolgreichsten Lauf-Apps und wurde mehr als 45 Millionen Mal heruntergeladen. Woran das liegt, verrät unser ausführlicher Test.

Runkeeper, der ewiger Marktführer

Runkeeper wurd Anfang des Jahres von Asics übernommenRunkeeper wurde anno 2008 vom bis dato unbekannten App-Hersteller Fitnesskeeper veröffentlicht. Schon damals war das Programm kostenlos und konnte durch eine Premium-Mitgliedschaft um einige Funktionen erweitert werden. Das wurde von Nutzern gut angenommen, sodass es Fitnesskeeper möglich war, innerhalb der nächsten acht Jahre immer wieder Updates und Erweiterungen herauszubringen, die den Funktionsumfang mittlerweile verdoppeln. Kein Wunder also, dass mittlerweile mehr als 30 Millionen Nutzer sich mit Runkeeper fit halten und sie einen Umsatz von mehr als 10 Millionen Dollar generiert. Im Jahr 2016 Kaufte Asics das Unternehmen zu einer nicht bekannten Summe. Hintergrund: Asics arbeitet daran, ihr Geschäft über den Verkauf von Sportausrüstung hinaus auf Service-Angebote auszuweiten.

Runkeeper Lauf-App als echtes Allround-Paket

Bei seiner Markteinführung war Runkeeper lediglich eine simple Tracking-App, mit dessen Hilfe es möglich war, seine Laufstrecken per GPS aufzuzeichnen. Mittlerweile steckt jedoch viel mehr hinter der App. So werden neben dem Jogging ganze 12 weitere Sportarten, unter anderem Snowboarden, Skiing, Walking und Fahrrad fahren unterstützt (insgesamt deckt die Lauf-App 13 Sportarten ab). Zwar sind die Mechanismen der einzelnen Sportarten immer ähnlich, trotzdem müssen verschiedene Faktoren wie

  • der Kalorienverbrauch,
  • die Fettverbrennung
  • und das Herz-Kreislauf-Verhalten

ebenfalls einberechnet und implementiert werden. Ein Hauptaspekt des Trackings sind dabei selbstverständlich die verschiedenen Statistiken wie

  • Laufstrecke,
  • durchschnittliche Geschwindigkeit,
  • Minimal- und Maximalgeschwindigkeit,
  • Zeitfaktor,
  • Pacing

und viele weitere, die Sportler, die sich einigermaßen mit der Materie beschäftigen wohl begeistern dürften, mit denen Anfänger aber wohl nur wenig anfangen können. Für die gibt es allerdings eine gute Alternative, nämlich die von der App erstellten Fitnesspläne, die das Überwachen dieser Statistiken dann übernehmen.

Mit Runkeeper vom Abnehmkurs bis zum Marathon-Training

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten – wobei hier der Trend in den letzten Jahren rückläufig ist – ist bei Runkeeper das Erstellen von Fitnessplänen kostenlos. Dabei lässt die App Sportbegeisterten viele Freiheiten und man kann zwischen Leistungssteigerung, Fatburning, konkreten Laufzielen oder der Verbesserung der Pulsrate bzw. dem Kardiosystem auswählen. Dem Hersteller zufolge verwendet Runkeeper für das Ausrechnen der verbrannten Kalorien wissenschaftlich anerkannte Methoden und lässt diese für ein genaues Ergebnis vom Server gegenrechnen. Je nach gewählter Trainingsmethode sieht dann der generierte Trainingsplan höchst unterschiedlich aus, was gut ist, da ein Marathontrainer einen ganz anderen Trainingsrythmus benötigt, als jemand, der abnehmen möchte. Zwar ist es möglich, sich mittels Push-Notifications an den eigenen Trainingsplan erinnern zu lassen und wer sein Training ganz vergisst, wird beim nächsten einloggen in Textform maßgeregelt, prinzipiell muss die Motivation aber vom Läufer selbst kommen. Einen herumschreienden Drill-Seargent oder stündlich verschickte böse E-Mails, wie es andere Apps seit Neuestem anbieten, hat Runkeeper nicht.

Runkeeper Lauf-App im Detail

Anzeige während des Trainings:Zeit, Distanz, aktuelles Tempo, Durchschnittsgeschwindigkeit sowie Kalorienverbrauch
Export/Import von Trainingseinheiten möglich:ja, GPX
Koppelbar mit Pulsmesser:ja
Koppelbar mit Smartwatch:ja, direkt koppelbar mit z.B. Apple Watch
Auto-Pauseja
Audio-Feedback:Ja, alle 5 Minuten in der Standardkonfiguration. Kann bei Bedarf individuell eingestellt werden.
Musikplayer integriert:ja
Live-Tracking:nein (nur in Premium-Account)
Programmierung von Trainingseinheiten:ja
Trainingspläne:ja, kostenlos
Manueller Eintrag von Läufen:ja
Challenges mit anderen Usern:ja
Push-up-Benachrichtigungen:ja
Teilen in sozialen Netzwerken:Facebook, Twitter
Auswertung am PC:Distanz, Zeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch, Gesamt-Kilometer (seit Installation der App)
Auswertung auf dem Smartphone:Anzahl der Läufe, Wochen- und Jahreskilometer, Gesamt-Kilometer (seit Installation der App)
Details einer Trainingseinheit:Distanz, Strecke, Durchschnittsgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch, Höhenmeter
Nutzung ohne Registrierung:nein, Registrierung mit E-Mail oder Facebook
Preis- Runkeeper Basic: 0,00 €
- Runkeeper Go: 9,99 €/Monat oder 39,99 €/Jahr

Weitere Funktionen der Runkeeper Lauf-App

Hohe Konnektivität und offene API

Schon seit seiner Einführung bietet Runkeeper eine außerordentlich offene API, die es dem Programm erlaubt mit anderen Apps zu kommunizieren und Hardware einzupflegen. Letztere ist seit Einführung der Samsung Gear und der Apple Watch ein großes Thema, weswegen für die Apple Watch eine direkte, konfigurationslose Unterstützung besteht, während Nutzer der Samsung Gear zwar ebenfalls keine Probleme haben, aber eine zusätzliche Companion-App herunterladen müssen. Auch andere Geräte, wie Pulsmeter und Herz-Monitore können – vorausgesetzt sie laufen über Bluetooth – meist problemlos angeschlossen werden. Eine offizielle Liste unterstützter Geräte gibt es allerdings nicht. Auch die Konnektivität mit Google+ und Facebook und Twitter klappt hervorragend. Nach dem Lauf lässt sich eine umfangreiche Statistik inklusive Karte an die Freunde schicken und bei erfolgreicher Verbindung können Laufstrecken sogar direkt verglichen werden. Wer seine GPS-Daten gerne am Computer weiterverarbeiten möchte, kann dies übrigens dank des Exports in das GPX-Format problemlos machen. Der externen Datenverarbeitung sind damit keine Grenzen gesetzt.

Tracking mit Tücken

Trotz allen Lobes hat Runkeeper leider auch ein paar Problemchen, die einigen Usern den Spaß an der App sogar ganz nehmen. Dazu gehört vor allem das Tracking, eigentlich eine Hauptfunktion der App, hat diese schon seit längerem mit mal kürzeren und mal längeren Aussetzern zu kämpfen, welche die Wegfindung insgesamt leider sehr ungenau machen. Zwar muss betont werden, dass sich dies in den meisten Fällen im Rahmen hält und es allenfalls extreme Einzelfälle sind, wo Nutzer plötzlich mitten durch den Rhein geschwommen sein sollen anstatt den Feldweg zu nutzen, dennoch toleriert Runkeeper Abweichungen von bis zu 50 Metern, was für eine GPS-Tracking-App eigentlich zu viel ist.

Intuitive Bedienung

Runkeeper hat ein aufgeräumtes Hauptmenü und die wichtigsten Buttons, nämlich zum Starten und Stoppen des Trackings, sind jederzeit präsent auf dem Bildschirm. Auch die Bedienung ist kinderleicht und man nutzt sämtliche Funktionen moderner Multitouch-Displays wie Wischen und Kneifen. Leider hat Runkeeper mittlerweile so viele Erweiterungen angehäuft, dass sich einige davon hinter verschachtelten Menüs verstecken, die erst einmal gefunden werden müssen. Zum Glück braucht man diese aber nur selten.

Akkuverbrauch

Die Runkeeper Lauf-App verbraucht innerhalb einer Stunde GPS-Aufzeichnung über 11,20 Kilometer 16% der Akkuleistung. Bei dem Smartphone handelt es sich um ein iPhone 5 mit iOS 9.3. Vergleichbare Lauf-Apps kommen hier auf über 20%.

Kostenfreie Träningspläne für jedermann

In der kostenfreien Version der Lauf-App gibt es bereits vorgefertigt Pläne, die – wie „RunKeeper“ betont – von echten Trainern erstellt wurden. Hier hat man die Wahl zwischen Abnehmen, Rennen lernen, Fit werden oder auf ein Rennen vorbereiten. So dauert der Trainingsplan „Einsteiger 5km“ und dauert 28 Tage. Das Startdatum kann individuell festgelegt werden und erhält im Anschluss eine Übersicht über das Workout-Programm sowie den Trainer.

Aktivitäten mit Freunden teilen und kommentieren

Wie die Funktion „Live-Tracking“ bereits verrät, können Freunde die aktuelle Trainingseinheit Live verfolgen. Diese Funktion ist jedoch nur in der kostenpflichtigen Version nutzbar.

Interessant finde ich jedoch den Austausch der Trainingsdaten mit Freuden (in der Gratisversion verfügbar). Über den Reiter „Freunde“ hat man die Möglichkeit, sich mit Freunden, welche die Runkeeper Lauf-App nutzen, zu verbinden. Man kann die letzten Aktivitäten einsehen, sich gegenseitig herausfordern und Aktivitäten liken. Die Funktion ist super: Ich habe mich schon oft dabei erwischt, dass ich noch mal einen extra Kilometer laufe, so dass ich weiter als meine Kollege gelaufen bin.

Die Runkeeper Zeigt dir mehr als nur die gelaufene Strecke und Zeit an.

Was kostet Runkeeper Go?

Die Bezahlversion von Runkeeper (Runkeeper Go) kostet 9,99 EUR monatlich oder 35,99 Euro pro Jahr. Die Version bietet u.a. detailliertere Statistiken, genanntes Live-Tracking und ein professioneller Fortschritts-Vergleich.

Was kostet Runkeeper Basic?

Die Basisversion ist völlig kostenfrei. Erst wenn zusätzliche Features wie beispielsweise das Live-Tracking genutzt werden sollte, muss tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Fazit: Zeichne deine Fitnessaktivitäten auf und habe Spaß dabei

Die Runkeeper Lauf-App überzeugt mit seiner intuitiven Bedienung und seinem außerordentlich hohem Umfang. Von den Basisfunktionen bis zum Export von Dateien und der Hardware-Implementierung ist alles durchdacht und Platz für Kritik lässt – wenn überhaupt – nur das manchmal ungenaue GPS-Tracking. Die Motivation eine solche App zu nutzen, muss man allerdings selbst mitbringen. Dann ist Runkeeper der ideale Begleiter beim Laufen, Wander Touren, Rad fahren und Ski fahren. Mach es wie die 25 Millionen anderen Leute, die Runkeeper bereits als ihren Personal Trainer für die Hosentasche verwenden!