Beim Lauftraining in der Natur lauert in Gebüschen und auf Wiesen, das Spinnentier namens Zecke. Neben Wild- und Haustieren dienen auch Menschen für die Zecken als Wirt. Zeckenbisse sind keine Bagatellen, da Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können. Daher ist höchste Aufmerksam geboten. Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich vor Zecken zu schützen.

ZeckeJogger sind besonders gefährdet

Läufer, die ihre Trainingseinheiten oft im Freien in der Natur absolvieren, sind besonders gefährdet. Sie zählen neben Hundebesitzern, die mit ihrem Hund im Wald oder im Park spazieren gehen, zu der Risikogruppe. Auch im eigenen Garten können Zecken lauern. Von Haustieren, beispielsweise Hunden und Katzen können die Blutsauger auf Menschen überspringen. Jogger sollten wissen, dass ein flüchtiges Streifen eines Astes bereits dazu führen kann, dass eine Zecke auf den Menschen oder Hund überspringt. An ihren Vorderfüßen besitzen Zecken ein Riechorgan, mit dem sie Ammoniak im Schweiß, Kohlendioxid und Buttersäure riechen können. Bevorzugte Körperpartien von Zecken sind gut durchblutete Körperstellen, wie zum Beispiel:

  • Achselhöhlen
  • Leistengegend
  • Kniekehlen

Um sich mit Blut vollzusaugen, graben sich die Zecken mit ihrem Stechrüssel, an dem sich ein Widerhaken befindet, in die Haut ihres Wirtes ein. Nicht nur die Vorstellung, einen solchen Parasit unbemerkt am Körper mit sich herumzutragen ist schlimm, sondern auch die gesundheitlichen Folgen, die ein Zeckenbiss mit sich bringen kann. Da der Wirt den Einstich nicht spürt, weil die Einstichstelle von der Zecke mit einem Sekret betäubt wird, kann diese bis zu 15 Tagen am Körper verweilen, bevor sie sich, vollgesaugt mit dem Blut, abfallen lässt.

Die Gefahr nach Zeckenbissen zu erkranken steigt

Besonders die im süddeutschen Raum massenhaft vorkommende Auwaldzecke ist als Überträger des FSME-Viruses bekannt. Im Jahr 2013 erkrankten in den FSME-Regionen 420 Menschen, die dort ihre Wohnhaft haben oder ihren Urlaub verbracht hatten, nach Zeckenbissen an Frühsommer-Meningo­enzephalitis. Diese Krankheit kann eine Hirn- oder eine Hirnahautentzündung zur Folge haben und ebenfalls tödlich enden. Um sich vor dem Virus zu schützen, empfehlen viele Ärzte Personen, die sich einen längeren Zeitraum in einem FSME-Gebiet aufhalten, eine Schutzimpfung. Die Kosten für die Schutzimpfung werden von den meisten Krankenkassen erstattet. Die aktuellen FSME-Gebiete werden regelmäßig im Internet veröffentlicht. Ein 75%er Impfschutz soll bereits vier Wochen nach der Impfung erfolgen.

Aufgepasst: Eine Zecke hat beim Joggen gebissen.

Zeckenbiss: Kein Impfschutz gegen Borreliose

Besonders häufig wird von Zecken Borreliose übertragen. Statistiken zufolge überträgt heute jede dritte bis fünfte Zecke den Virus. Durch die Erkrankung wird das Gewebe, die Gelenke sowie das Nervensystem beeinträchtigt. Bisher ist es den Forschern noch nicht gelungen, einen wirksamen Impfstoff gegen Lyme-Borreliose zu entwickeln.

Jogger, die von einer Zecke gebissen werden, müssen die Wunde gut beobachten und beim Auftreten von erstem Krankheitsanzeichen sofort einen Arzt konsultieren. Nach längerer Zeit kann das Auftreten der Krankheit häufig nicht mehr als Folge des Zeckenbisses diagnostiziert werden. Beratung, wie Zecken sicher entfernt werden, bieten Experten und Ärzte.

So schützen Jogger sich vor Zecken

Einen hundertprozentigen Schutz für Läufer gibt es leider nicht. Dennoch kann man als Jogger Zeckenbisse vorbeugen:

  • Geschlossene Kleidung tragen.
  • Strümpfe über die lange Laufhose stülpen.
  • Ggf. Zeckenschutzmittel anwenden.
  • Nach dem Training im Freien: Den Körper sorgfältig absuchen.
  • Wenn eine Zecke festsitzt: Mit einer Zeckenkarte oder Pinzette schnell und ohne zu quetschen entfernen.
  • Bei Aufenthalt in Risikogebieten gegen FSME impfen lassen.

Die aktuellen Risikogebiete für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) finden Sie auf der Seite des Robert-Koch-Insituts: www.rki.de.