Laufen und Asthma: Ist es möglich mit Asthma bronchiale Sport zu treiben?
Asthma bronchiale geht mit Atembeschwerden und Luftnot einher. Ist die Erkrankung diagnostiziert und behandelt, erlangen die Patienten ihre Lebensqualität in der Regel zurück. Für viele Menschen gehört Sport zum Alltag dazu und Asthmapatienten fragen sich jetzt, ob es möglich ist, mit Asthma Sport zu treiben. Mediziner beantworten diese Frage eindeutig mit einem “Ja”. Kontrollierter Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren fördert bei Asthmatikern die körperliche Leistungsfähigkeit. Wir erzählen Ihnen, was Sie beim Training beachten können.
Das sagen Lungenfachärzte zu Asthma und Sport
Der erste Ansprechpartner zum Thema Asthma bronchiale und Laufen ist der behandelnde Internist oder Lungenfacharzt. Die gängige medizinische Empfehlung befürwortet den Ausdauersport für Asthmatiker. Wie stark belastbar der einzelne Patient ist, hängt entscheidend vom Schweregrad seiner Asthma-Erkrankung ab. Möchten Sie mit dem Laufen oder einer ähnlichen Ausdauersportart beginnen oder das Training wieder aufnehmen, nachdem Ihr Asthma gut eingestellt ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Er wird Ihnen in der Regel eine Belastbarkeitsuntersuchung empfehlen. Nach Auswertung der Befunde erhalten Sie eine individuelle Trainingsempfehlung, die optimal zu Ihrer Medikation passt.
Mit diesen Informationen können Sie in der Gewissheit Laufen, dass das Training Ihren Gesundheitszustand verbessert und ihm nicht schadet. Wichtig ist es, nie das schnell wirksame Notfallspray zu vergessen. Häufig verschrieben Medikamente sind hier das Salbutamol Spray, das Salbutamol-ratiopharm N Dosieraerosol, das Salbutamol 1 A Pharma-Spray oder die Cyclocaps Salbutamol. Damit sind Sie auch auf der Joggingstrecke auf der sicheren Seite.
Was kann regelmäßiges Lauftraining bei Asthmatikern bewirken?
Strengt sich ein Asthmapatient stark körperlich an, kann es zu Husten, pfeifender Atmung (Giemen) sowie Luftnot kommen. Trotzdem oder gerade deshalb ist körperliche Aktivität wichtig. Speziell Ausdauertraining wie Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Walken kann nach und nach die Auslöseschwelle für Anstrengungsasthma erhöhen und die Selbsteinschätzung von Asthmatikern verbessern. Zusätzlich verbessert Ausdauersport die Funktion der Atemmuskulatur und den Abtransport von Schleim aus den Lungen.
Worauf sollten Asthmatiker beim Training achten?
Lassen Sie es zunächst langsam angehen. Plötzliche Sprints oder massive Verausgabung ist nicht hilfreich bei einer bestehenden Asthmaerkrankung. Ihre Atemwege können darauf mit einem Asthmaanfall reagieren. Wärmen Sie sich gründlich auf vor dem Laufen und fahren Sie das Tempo am Ende Ihres Trainings langsam wieder herunter. Achten Sie auf die sogenannte anaerobe Schwelle:
- Senken Sie das Lauftempo, sobald Sie außer Atem kommen.
- Vermeiden Sie Sprints.
- Wechseln Sie Belastungs- und Ruhephasen ab.
- Passen Sie Ihre Belastung an Ihre aktuelle Lungenfunktion an.
- Kontrollieren Sie Ihre Lungenfunktionswerte regelmäßig mit dem Peak-Flow-Meter und führen Sie ein Asthmatagebuch.
Planen Sie Ihr Lauftraining zusammen mit Ihrem Arzt. Besonders wenn Sie auf einen Marathon hin trainieren oder ähnlich hohe Ziele haben. Berichten Sie auch von Symptomen, die während des Laufens aufgetreten sind. Der Mediziner kann Ihre Medikation entsprechend anpassen.
Gemeinsam fit in der Lungensportgruppe
Ihr Arzt erklärt Ihnen, welches Medikament Sie vor dem Sport inhalieren sollten und welches Spray Ihnen ggf. während dem Laufen helfen kann, falls Beschwerden auftreten. Gut eingestellte und geschulte Patienten benötigen in der Regel kein Notfallspray während eines gewohnten Trainings. Trotzdem sollten Sie Ihr Spray immer griffbereit haben. Wussten Sie, dass es in Deutschland spezielle Lungensportgruppen gibt? Hier trainieren Asthmatiker und Menschen mit anderen chronischen Lungenerkrankungen gemeinsam. Ein Arzt ist häufig dabei und gibt bei Bedarf Hilfestellung und wichtige Informationen. In der Lungensportgruppe können Sie lernen, sich Atmung, Körperhaltung und Bewegungen stärker bewusst zu machen, Methoden zu erlernen, um die Bewegungen des Zwerchfells zu erleichtern und die Atemhilfsmuskulatur zu entspannen. Diese Asthma-Übungen können Sie auch in Ihre Aufwärmroutine vor dem Laufen integrieren,
Das Notfallspray immer am Start
Als Asthmatiker wissen Sie es: für den Notfall sollten Sie immer ein schnellwirksames Asthmaspray mit dem Wirkstoff Salbutamol oder einem verwandten Wirkstoff wie Fenoterol oder Terbutalin bei sich haben. Das ist besonders beim Laufen wichtig, wenn Sie sich auf einer Strecke durch den Wald oder auf dem Feld befinden, wo Sie bei einem Asthmaanfall nicht so schnell medizinische Hilfe erwarten können. Planen Sie Ihr Training in Absprache mit Ihrem Arzt und genießen Sie den Sport, wie Sie es auch vor Ihrer Erkrankung getan haben.
Du fragst dich, ob du mit Asthma Sport treiben kannst? Die Antwort lautet definitiv „Ja“! Kontrolliertes Ausdauertraining wie Laufen kann deine körperliche Leistungsfähigkeit verbessern und deine Lebensqualität steigern. Bevor du loslegst, hier sind einige Tipps für dich:
- Sprich mit deinem Arzt: Er kann dir eine individuelle Trainingsempfehlung geben, die zu deiner Medikation passt.
- Nutze dein Notfallspray: Vergiss nie, dein schnellwirksames Asthmaspray bei dir zu tragen, besonders beim Laufen.
- Starte langsam: Vermeide plötzliche Sprints, um Asthmaanfällen vorzubeugen.
- Achte auf deine Atemwege: Wärme dich gründlich auf und passe dein Tempo an deine aktuelle Lungenfunktion an.
- Kontrolliere regelmäßig: Überwache deine Lungenfunktionswerte und führe ein Asthmatagebuch.
- Erwäge eine Lungensportgruppe: Hier kannst du von geschulten Ärzten und anderen Asthmatikern profitieren.
Mit diesen Tipps kannst du sicher und erfolgreich mit Asthma laufen. Denk daran, dass regelmäßige Bewegung deine Gesundheit positiv beeinflussen kann. Halte dich fit und genieße dein Leben in vollen Zügen!
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