Ohne Schweiß kein Preis – diesen Satz kennt jeder Sportler, ganz gleich ob Hobby- oder Berufssportler, zu Genüge. Sport ist schweißtreibend, doch was genau passiert eigentlich im Körper wenn das Schwitzen anfängt und was ist Schweiß eigentlich? Wer sehr gerne und viel Sport treibt, der wird sicherlich schon einmal bemerkt haben, dass das Schwitzen nicht bei jedem Menschen im gleichen Ausmaß passiert, doch wie lässt sich übermäßiges Schwitzen denn überhaupt vermeiden?

Der Grund warum wir schwitzen

Läufer bei einer LaufveranstaltungSei es aus Angst, großer Hitze oder wegen dem Sport – Gründe, warum der Mensch ins Schwitzen kommt gibt es reichlich aber die Ursache, warum dem Menschen letztlich der Schweiß ausbricht sind in den ca. 2 bis 3 Millionen Schweißdrüsen zu suchen, die tagtäglich bis zu einem Liter Schweiß absondern. Das Schwitzen beim Sport unterscheidet sich dabei nicht nennenswert vom Schwitzen aus anderen Gründen – das Schwitzen erfüllt sogar eine wichtige Aufgabe im menschlichen Körper.

Wenn wir Schwitzen wird unser Körper gekühlt, was besonders beim Sport sehr wichtig ist aber auch zur Reinigung des Körpers beiträgt. Mit dem Schweiß werden schädliche Keime aus dem Körper ausgeschieden und gleichzeitig der Säureschutzmantel der Haut aufgebaut. Die Kühlung des Körpers funktioniert dabei ganz ähnlich wie eine Klimaanlage in einem Fahrzeug. Wenn der Schweiß verdunstet, entzieht er gleichzeitig der Haut und den darin befindlichen Blutgefäßen die Wärme. Der Mineralstoffhaushalt wird jedoch bereits vor dem Verdunsten beim Sport ausgeglichen, da der Mensch Stoffe wie Kochsalz, Magnesium und Kalzium mit dem Schwitzen ausscheidet. Die Immunabwehr der Haut wird mit dem Schweiß gestärkt, da dieser ein sogenanntes saures Milieu auf der Haut erzeugt, welches Mikroben letztlich keine Chance lässt.

Die Aufgaben von Schweiß im Detail:

  • Kühlung: Der Haut und den darin liegenden Blutgefäßen wird Wärme entzogen
  • Mineralstoffhaushalt: Ausscheidung von Stoffen wie Kochsalz, Kalzium und Magnesium
  • Immunabwehr: Bekämpfung schädlicher Keime und Neutralisierung von Giftstoffen
  • Säureschutzmantel: Aufbau eines sauren Milieus auf der Haut (ph-Wert um 5)
  • Duftstoffproduktion: Bei emotionalen Erregungen wie Wut oder Angst

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Schwitzen beim Laufen, da gibt es einiges zu beachten!

Obgleich das Schwitzen im Grunde genommen als etwas Positives für den Körper zu betrachten ist, so muss beim Sport, speziell beim Laufen, doch einiges beachtet werden. Das Schwitzen hat nachweislich einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Körpers, jedoch bedeutet das Schwitzen beim Sport bzw. beim Laufen auch immer Flüssigkeitsverlust. Daher sollte jeder Sportler eine Stunde vor dem Beginn der sportlichen Aktivität ausreichend trinken und auch während des Sports auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Da mit dem Schweiß auch Mineralstoffe sowie Jod und Natrium ausgeschieden werden sollte jeder Mensch, der regelmäßig Sport betreibt, seine Ernährung entsprechend auf das jeweilige Trainingsprogramm einstellen um dem Körper auf lange Sicht gesehen durch das Schwitzen nicht zu schaden.

Besonders dann, wenn der Sport den Menschen zu absoluten Höchstleistungen treibt, müssen die ausgeschiedenen Mineralstoffe regelmäßig ausgeglichen werden. Weiterhin ist es wichtig gerade bei kälteren Temperaturen auf die richtige Kleidung zu achten, damit Erkältungen vorgebeugt werden können. Eine falsche Kleidung kann zu einer vermehrten  Schweißproduktion führen, die im Sport sehr schnell die optimale Temperaturzirkulation unterbinden kann.

Schweißmenge beim Sport

Was ist Schweiß?

Ein jeder, der bereits in einer großen Gruppe Sport getrieben hat, wird sicherlich schon einmal bemerkt haben, dass schwitzende Menschen unterschiedlich stark nach Schweiß riechen. Der eine riecht mehr, der andere weniger. Die Ursache hierfür ist ganz einfach zu erklären: Jeder Mensch hat einen anderen Körper. Der Schweiß an sich besteht im Grunde genommen zu knapp 99 % aus reinem absolut geruchlosem Wasser. Seinen – teilweise unangenehmen – Geruch erhält der Schweiß durch den jeweiligen Stoffwechsel des Menschen, der beispielsweise gerade Sport treibt, da Stoffwechselprodukte wie Fettsäuren und Sexualhormone das geruchlose Schweißwasser in Duftstoffe umwandeln. So lässt sich sehr leicht beim Schwitzen zwischen frischem Schweiß und bereits älterem Schweiß unterscheiden, da der frische Schweiß für gewöhnlich geruchlos ist. Bei Menschen, die sich in der Pubertät befinden, ist dies jedoch nicht der Fall. Befindet sich der Mensch in einer Umwandlung, so kann auch frischer Schweiß bereits unangenehm riechen.

Bestandteile & Zusammensetzung von Schweiß

  • Wasser (ca. 99%)
  • Harnstoff
  • Harnsäure
  • Chloridionen
  • Ammoniak
  • Zucker
  • Milchsäure
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Cholesterin
  • Aminosäuren
  • langkettige Fettsäuren

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9 Tipps gegen übermäßiges Schwitzen beim Sport

Frau in der SaunaNicht nur beim Sport kann der Mensch schnell ins Schwitzen geraten – auch in emotional angespannten Situationen steht so manchem Menschen schnell der Schweiß auf der Stirn, was zu unangenehmen Gerüchen führen kann. Da das Schwitzen und speziell der Geruch von Schweiß in unserer Gesellschaft jedoch tabuisiert wird, kann dies sehr schnell zu äußerst unangenehmen Situationen führen. Es gibt jedoch glücklicherweise Maßnahmen, mit denen sich die übermäßige Schweiß Produktion bzw. die Geruchsentwicklung beim Schwitzen eindämmen lässt.

Sei es beispielsweise luftige Kleidung oder das vielberühmte Deodorant, Möglichkeiten gibt es zu Genüge. Wer jedoch diese beiden Maßnahmen nicht gern vornimmt und auch ohne Sport schnell ins Schwitzen gerät – für den gibt es einen gänzlich anderen Ansatz.

1. Deo wechseln

Spray, Creme, Roller oder Salzkristall – es gibt viele verschiedene Deos! Wer stark schwitzt, kann alternativ ein Antitranspirant als Deo-Roller oder -Creme wählen, weil die Aluminiumsalze darin oft etwas höher konzentriert sind.

2. Babypuder

Für alle die auf Deodorants mit Aluminium verzichten wollen, ist die Verwendung von Babypuder zu empfehlen (Anwendungsbeispiele siehe hier). Der Schweiß auf der Haut wird von dem Babypuder aufgegriffen und gebunden und beugt so gegen Schweiß vor. Das Babypuder wird dafür unter die Arme gerieben bzw. geklopft.

3. Sport treiben

Durch eine regelmäßige sportliche Betätigung gewöhnt sich der Körper an die Bewegung und reguliert den körpereigenen Wasserhaushalt.

4. Achselpads

Ein Achselpad ist eine hauchdünne Schutzeinlage gegen Schweiß. Achselpads wie diese nehmen den frisch gebildeten Achselschweiß sofort auf und beugen so der Geruchsbildung vor. Die Pads sind besonders für sensible Haut geeignet, da sie keine Wirkstoffe beinhalten.

5. Ernährung

Der Verzicht auf scharf oder stark salzige Produkte ist zu empfehlen. Weiterhin ist es vom Vorteil, weniger Fleisch und Wurst und dafür mehr Milchprodukte, Obst und Gemüse zu essen.

6. Kleidung

Kunstfasern lassen wenig Luft durch und fördern die Schweißproduktion. Daher sollte man darauf achten Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Seide oder Funktionskleidung zu tragen.

7. Wechseldusche

Auch eine tägliche Wechseldusche kann in dem Punkt des Schweißgeruches sehr viel bringen, hilft dem Temperaturunterschied zu überwinden und sorgt für einen gesunden Kreislauf.

8. Saunabesuche

Durch den regelmäßiger einer Sauna, lernt der Köper mit dem Schweiß umzugehen und ihn gleichmäßig einzusetzen. Mehr Informationen zum Thema Sauna liefert der Beitrag „Sauna nach dem Sport“.

9. Kaffee, Alkohol & Tabak

Es gibt die sogenannten Genussmittel, denen der Mensch in Form von Kaffee, Alkohol oder Tabak so manches Mal gerne frönt. Diese Genussmittel sind jedoch im wahrsten Sinne des Wortes schweißtreibend, da sie den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen. Bereits eine Reduzierung dieser Genussmittel kann enormen Einfluss auf die Schweiß Produktion des Körpers nehmen.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass das Schwitzen beim Sport oder in anderen Situationen für den Körper positiv anzusehen ist, jedoch der Geruch vom Schweiß oft als unangenehm empfunden wird. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann der Mensch jedoch bedenkenlos Sport treiben und anschließend wieder in seinen Alltag zurückkehren, ohne dass er bei anderen Menschen ein Naserümpfen verursacht.