Unzählige Mythen ranken sich ums Joggen, den Lieblingssport vieler Deutscher: Frauen drohe ein Hängebusen, Läufer sollten vor dem Sport keinen Sex haben, die Rennerei sei allgemein schlecht für die Gelenke. Welche dieser Sportmythen wahr sind und welche Sie getrost ignorieren können, erfahren Sie hier.
Laufen schadet der Rückenmuskulatur
Die Annahme, Laufen schade der Rückenmuskulatur, ist schlicht und einfach nicht wahr: Über zwei Drittel des Körpers sind beim Joggen in Bewegung, weshalb natürlich nicht nur die Beine, sondern ebenso die Muskulatur des Rumpfes profitieren. Läufer leiden bewiesenermaßen seltener an Gelenk- und Rückenschmerzen.
Durch Kaffee und Energydrinks wird man schneller
Nach dem Aufstehen erst mal einen Kaffee und zwischendurch einige Energydrinks, um den Körper wieder in Schwung zu bringen – überhaupt keine gute Idee. Bei sportlicher Betätigung benötigt der Körper zusätzlichen Sauerstoff, Koffein jedoch sorgt dafür, dass bis zu einem Fünftel weniger Blut durch die Gefäße geleitet wird. Wer längeren Atem behalten möchte, sollte also auf Aufputscher mit Koffein verzichten.
Durch Kaffee und Energydrink wird man schneller. Mythos oder nicht? Den Körper nach dem Aufstehen durch einen Kaffee auf „Schwung“ zu bringen ist keine gute Idee.
Sport macht die Knochen stark
Nicht nur regelmäßiges Joggen, sondern jede Art von regelmäßiger Bewegung soll die Knochen härten und stark machen – diese Behauptung stimmt. Forscher fanden sogar heraus, dass dieser Effekt durch stärkere Beanspruchung noch erhöht wird. Die Knochendichte von trainierten Läufern war beispielsweise viel höher als die von Menschen, die für den Körper weniger anspruchsvolle Sportarten betrieben.
Wer läuft, lebt länger
Laufen sei ein Jungbrunnen sein, wird oft behauptet. Und das mit Recht. In einem über 20 Jahre dauernden Versuch testeten Mediziner den Wahrheitsgehalt dieser Annahme und wurden positiv überrascht: Sport sei sogar noch gesünder als angenommen. Unsportliche Teilnehmer älteren Kalibers zeigten im Schnitt 16 Jahre früher körperliche Beeinträchtigungen als sportlich aktive Gleichaltrige. Auch bezeichnend: Während 34 Prozent der nichtaktiven Teilnehmer während des Studienverlaufs starben, waren es bei der sportlichen Hälfte nur 15 Prozent.
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Kein Sex vor dem Sport
Schlechte Nachrichten für das männliche Geschlecht: Sex vor dem Sport beeinträchtigt die Laufleistung tatsächlich. Frauen jedoch können aufatmen – ihre sportliche Leistung wird nach dem Geschlechtsakt sogar noch besser. Schuld daran ist das Testosteron. Hierfür wurden 2.000 Teilnehmer des London-Marathons getestet; während der Testosteronspiegel bei den Damen, die am Vortag sexuell aktiv waren, immer noch erhöht war und sie beim Marathon bis zu fünf Minuten schneller waren, verhält sich das Sexualhormon bei Männern genau umgekehrt: Durch den nach dem Sex gesunkenen Testosteronspiegel verringern sich beim männlichen Geschlecht Kampfgeist, Explosivität und somit auch die Leistung.
Läufer sind schlauer
Auch das Gerücht, Läufer seien durch erhöhte Durchblutung schlauer als unsportliche Mitmenschen, hält sich schon lange; und stellt sich als wahr heraus. Sport macht das Gehirn effektiver. So verbessern sich Konzentrationsfähigkeit, Stimmung und das visuell-räumliche Gedächtnis schon nach sechs Wochen intensivem Lauftraining.
Laufen macht einen Hängebusen
Frauen wird beim Laufen oft zu einem Sport-BH geraten, da sie sonst einen Hängebusen zu befürchten hätten. Sportmediziner Hans-Hermann Dickhuth wagt dies zu bezweifeln: Durch Ausdauertraining nehme das Fettgewebe an den Brüsten zwar ab, weswegen die Brust schlaffer wirken könne, im Grunde werde sie dadurch aber nur kleiner. Trotzdem ist ein Sport-BH empfehlenswert: In einer biomechanischen Untersuchung wurde gemessen, dass dieser die Bewegung der Brust um bis zu 74 Prozent verringern und so Brustschmerzen und Nackenverspannungen reduzieren kann.
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