Kohlenhydrate sind der beste Freund des Sportlers. Bislang! Denn Experten raten mittlerweile dazu, mehr Fett zu essen – und zehn Eier pro Woche.

Der Trend geht weg von den Kohlehydraten

Als Sportler, vor allem als Jogger müsst Ihr darauf achten, was Ihr zu Euch nehmt. Viele sind davon überzeugt, dass Kohlenhydrate völlig unverzichtbar sind und Produkte, die besonders viel davon enthalten, liefern die benötigte Energie ja auch so schnell, dass Ihr direkt nach dem Essen mit dem Sport loslegen könnt. Und doch gibt es einen neuen Ansatz, der von Wissenschaftlern empfohlen wird, der Trend geht hierbei weg von den Kohlehydraten und hin zum nicht ganz so beliebten Fett, das Ihr ja eigentlich loswerden wollt 😉

Fettige Nahrung nach dem Sport?

Wie das funktionieren soll erklärt der Sportwissenschaftler und Biologe Wolfgang Feil. Er setzt auf einen aktivierten Fettstoffwechsel, laut ihm muss der Körper lernen, nicht Kohlenhydrate, sondern eher Fett zu verbrennen, wenn er Leistung bringt. Verschiedene Studien belegen, dass Ihr als Sportler so viel leistungsstärker werdet und vor allem auch nach Anstrengungen schneller wieder fit seid.

Falsch ist es nun aber, urplötzlich damit anzufangen, unkontrolliert Mengen von Fett zu sich zu nehmen, das ist nicht das Ziel dieser Ernährungsumstellung. Die Idee ist vielmehr, dass der Körper automatisch dazu gezwungen seine Energie aus dem Fett zu ziehen, sobald er nicht mehr auf Kohlenhydrate zugreifen kann.

Um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wie der Körper darauf reagiert, verlegt doch einfach einmal Euer Training auf morgens, direkt vor dem Frühstück. Ihr werdet sehr schnell merken, dass Ihr Euch schlapp fühlt und eine Strecke, die Ihr sonst lauft, ohne es zu bemerken, zieht sich plötzlich in die Länge. Eure Laune wird in den Keller gehen – und leider müsst Ihr Euch für die ersten drei Monate durch diesen Zustand durchkämpfen. Euer Körper muss nämlich erst einmal herausfinden und lernen, wie er auf das Fett zurückgreifen und es für sich nutzen kann.

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Erst trainieren und dann essen – aber bitte fettig!

Und so geht das dann für ein paar Wochen, Training vor dem Essen und danach der Griff zu fetthaltigen Speisen. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen Nudeln, Kartoffeln oder Brot auf dem Speiseplan standen, für Euch zählen nun Dinge wie ein Omelett mit Butter, Kräutern und Gemüse oder Käse mit Oliven oder Avocadospalten. Und dann mit dunkler Schokolade abrunden. Leuten, die eher am Abend laufen gehen und trainieren wollen und dann lieber nichts mehr zu sich nehmen wollen, empfiehlt der Wissenschaftler einen Eiweißshake. Der geht direkt in die Muskulatur und hilft dem Körper, sich zu regenerieren.

Hier trifft sein Ansatz allerdings auf Kritik von Ernährungswissenschaftlern wie zum Beispiel Uwe Knop aus Eschborn. Knop wirft ein, dass bereits in normalen Essen genug Eiweiß vorhanden ist und der Körper keine Extradosis braucht. Ein Kollege von der Fachhochschule Münster rät außerdem, sich das Eiweiß sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Quellen zu holen und auf eine rein tierische Eiweißernährung zu verzichten. Eine gute Nachricht also für Vegetarier, Ihr braucht Euch keine Sorgen darüber machen, dass Ihr eventuell nicht mit genug Eiweiß versorgt seid.

Pflanzliche Eiweißquellen

  • Erbsen
  • Soja
  • Bohnen
  • Quinoa
  • Kartoffeln

Für alle anderen gilt: Zehn Eier pro Woche unterstützen Euren Stoffwechsel, probiert es einfach einmal aus, wie Euer Körper darauf reagiert.

Ein letzter Hinweis …

… zum Thema Wettbewerb: Steht ein Rennen an oder habt Ihr sonst etwas Außergewöhnliches geplant, das über ein normales Training hinausgeht, dann verzichtet vorher bitte nicht auf ein ordentliches Essen. Kohlenhydrate soviel Ihr wollt, vor einem Marathon könnt Ihr Euch den Bauch mit Kartoffeln, Reis oder Brot vollschlagen, denn der Körper benötigt hier die Energie, die er dann aus den Speichern abrufen kann, niemand sollte auf leerem Magen versuchen, einen Pokal zu erlaufen.

Auch die beliebten Bananen eignen sich sehr gut um Energiedepots aufzubauen, vergesst aber bitte nicht, dass Euer Körper bis zu zwei Stunden braucht, um sie zu verdauen und erst dann auf sie zurückgreifen kann. Wollt Ihr einen schnellen, praktischen Energielieferanten, den Ihr ohne Messer und Gabel zu Euch nehmen könnt, dann greift ruhig zu Sportriegeln und Sportgetränken, einzig beim Mineralwasser solltet Ihr darauf achten, dass es entsprechend viel Natrium enthält.

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Bildquellen: Rene Schwietzke/Olives; Flickr/by CC 2.0 & 16:9clue/Eggs; Flickr/by CC 2.0